Für viele hat mit der Weihnachtszeit auch eine der schwierigen Zeiten begonnen. Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen wird hier nochmals verstärkt.
Jeder muss nun irgendwie damit zurechtkommen.
Seit mein Papa 2015 von uns ging, gab es auch nicht mehr unser Weihnachten, so wie wir es kannten. Er liebte Weihnachten mit allem was dazu gehörte und wir wurden jedes Jahr liebevoll von ihm
nach einem alten Familienbrauch bekocht.
Vor der Bescherung wurde die Weihnachtsgeschichte vorgelesen.
Nach seinem Tod versuchten wir mit dem was von Weihnachten für uns übrig blieb, diese Tradition irgendwie weiter aufrecht zu erhalten. Schon allein für seine kleinen Enkel.
Im letzten Jahr bot sich die Gelegenheit Weihnachten mit der ganzen Familie mütterlicherseits im Hunsrück zu verbringen.
Vieles war anders, aber auch eine gelungene Ablenkung von der Traurigkeit, die uns sonst an Weihnachten zu schaffen machte. Wie jedes Jahr, wurde aber auch hier vor der Bescherung die Weihnachtsgeschichte, dieses Mal von meinem Sohn vorgelesen. Plötzlich sah ich meinen Papa, wie er in seiner Festtagskleidung bei uns am Tisch saß. "Ist das schön!"sagte er und hörte andächtig, so wie jedes Jahr zu. Selbst meine Tante die ihn nicht sehen konnte, spürte seine Anwesenheit und rief plötzlich "Da ist jemand!" Wir spürten seine ganze Liebe um uns herum und saßen nach der Geschichte noch ganz still, um den Moment mit ihm zu genießen. Es war das schönste Weihnachtsgeschenk!
Bitte gebt nicht auf, daran zu Glauben, dass Eure Lieben bei Euch sind. Meistens, wenn man gar nicht damit rechnet, kommt plötzlich eine leichte Berührung, ein Satz oder einfach das plötzliche Wissen oder Gefühl, dass derjenige da ist. Es sind vielleicht seltene Geschenke, dies mitzubekommen, aber es gibt sie!